2024
PORCHIA Francesco
Dare un volto alla "morte". Un percorso nella Filosofia della rivelazione di Schelling
Erstbetreuer*in: Marco Moschini (Università degli studi di Perugia)
Die Dissertation unter dem Titel „Dem ‚Tod‘ ein Gesicht geben. Ein Einblick in Schellings Philosophie der Offenbarung“ von Francesco Porchia ist der Beziehung zwischen Leben und Tod gewidmet. Die Untersuchung, die unter der Leitung von Prof. Dr. Marco Moschini (Unipg) und Prof. DDr. Kurt Appel (Univie) durchgeführt wurde, versucht, ein anderes Paradigma als das des rationalen Subjekts zu finden. Durch die Schelling’sche „Philosophie der Offenbarung“ ist es möglich, das Thema des Andersseins ausgehend von der Kategorie der „Person“ neu zu verstehen. In der herrschenden Perspektive der Moderne wird der Tod als der letzte Feind verstanden, da das rationale Subjekt seinen Willen zur Macht dadurch bestimmt, dass es den anderen als Objekt, als bloße Bestimmung seiner selbst betrachtet. Die Überlegung über die Offenbarung führt dazu, dass der Tod selbst eine andere Bedeutung erhält, denn durch sie scheint derselbe die Gelegenheit zur Hingabe und damit zur Überwindung des Machtwillens zu bieten. Die Kategorie der Person, an der alle Individuen teilhaben, ermöglicht die Offenbarung: So stellt Schelling einen Weg vor, um uns noch heute nach dem Sinn des Todes aus existenzieller Hinsicht und nach dem Wert der Person zu fragen.
ROGERS Christoph
The Fold of the Night Journey:
Gilles Deleuze and Nomadic Islam
Erstbetreuer*in: Thomas Schmidt (Goethe Universität Frankfurt)
Die vorliegende Promotionsschrift hat zum Ziel, philosophische Begriffe im Denken von Gilles Deleuze anzuwenden, um den Qurʾān eine spezifisch moderne Lektüre zu unterziehen. Hierbei soll die Perspektive einer nicht-philosophischen Lesart zur Geltung kommen, die es erlaubt, der koranischen Verlautbarung in ihrer autonomen Expressivität zu begegnen, ohne dabei auf eine philosophische Position zu verzichten. Eine solche Lektüre, verstanden als Begegnung mit und durch Philosophie, wurde in den letzten Jahren – so die zugrunde liegende These der Dissertation – vor allem durch die philologische Arbeit von Angelika Neuwirth ermöglicht. Ihre konsequente Insistenz einer sorgfältigen Unterscheidung zwischen pre-kanonischem und kanonischem Text (einer Differenzierung, die in der Islamischen Tradition durch die Unterscheidung zwischen Qurʾān und muṣḥaf de facto immer schon Rechnung getragen wurde), erlaubt es die Entstehung der qurʾānischen Schrift in statu nascendi vor dem geschichtlichen Hintergrund der Spätantike zu berücksichtigen. Die den Qurʾān spezifische Textualität ist damit als Erbe eines epistemischen Raums zu berücksichtigen, aus der sich auch das sogenannte ‚abendländische‘ Denken herauskristalisiert hat.
Was nun für das vorliegende Vorhaben von wesentlichem Interesse ist, ist nicht so sehr die historische Kontextualisierung einer Arabischen Schrift, die – von der innerislamischen Perspektive aus – als Offenbarungsereignis einer an sich zeitlosen Transzendenz wahrgenommen wurde und wird, sondern die Geltendmachung einer wesentlichen (ereignishaften) Differenz zwischen einem ‚davor und danach‘. Zunächst impliziert diese Trennlinie eine Differenzierung nicht nur von ursprünglich mündlicher Verlautbarung (der Begriff ‚Urspurng‘ wird noch zu problematisieren sein) und nachträglich kanonisiterem bzw. verschriftlichtem Text, sondern auch die Hervorhebung einer uneinholbaren Differenz zwischen Qurʾān-Ereignis und der Multiplizität von Diskursen und Praktiken, die man einheitlich als Islam bezeichnet. Indem Neuwirths Arbeit die im schriftlichen Codex ‚archivierte‘ Sedimentierung eines langjährigen und offenen Entstehungsprozesses koranischer Verkündung freilegt, der mit dem Tod seines Verkünders endete, vollzieht sie einen Perspektivwechsel, der es erlaubt, den Text in seiner singulären ‚Responsivität‘ und ‚Lokalität‘ (und gerade deshalb auch in seiner universellen Dimension) zu lesen. Diese beiden Aspekte implizieren sowohl eine Kontinuität mit den Traditionen, die sich innerhalb des ‚epistemischen Raums‘ Spätantike herauskristalisiert haben als auch einen Bruch. Wesentlich ist die Einsicht, dass der Qurʾān weder als eine Wiederholungs-Formation einer einzigen Traditionslinie verstanden werden kann – und damit als eine ‚schlechte‘ Kopie eines vorgegebenen Schemas schriftlicher Offenbarung –, noch eine radikal unvermittelte ‚orientale‘ Andersheit darstellt. Verstanden als geschlossene (d.h. kanonisierte) Schrift, ist er vielmehr das Resultat eines performativen Schnitts, der sich in Form einzelner, mündlich vorgetragener Verseinheiten (ʾāyāt – sogenannter Zeichen) prozessual zum Ausdruck bringt.
VICENTINI Mattia
La sacramentalità: ermeneutica della storia. Un'analisi teologico-fondamentale attraverso i campi semantici
Erstbetreuer*in: Stella Morra (Pontifica Università Gregoriana)
Ziel der Arbeit ist es, die Sakramentalität als Raum der christlichen Glaubenserfahrung und zugleich ihrer theoretischen Reflexion zu interpretieren.
Die Forschung ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil werden die Kategorien als theologisches Instrument in Frage gestellt und die semantischen Felder als alternatives Instrument vorgeschlagen. Mit Hilfe einiger Klassiker der Theologie des 20. Jahrhunderts wird analysiert, wie beide Instrumente funktionieren und welche Ergebnisse sie erzielen.
Im zweiten Teil geht es um die Ermöglichung semantischer Felder als theologisches Instrument, um das Überdenken der theologischen Struktur durch dieses Instrument als auch um die Platzierung der Sakramentalität als semantisches Makro-Feld der Theologie.
2023
SVERDLIKOV Anton
Metaphysik des absoluten Geschehens: Eine systematische Interpretation des Zusammenhangs der Geschichtlichkeit, des Denkens und der "Realität" bei Heidegger und Hegel
Betreuer*in: Alexander Schnell (Universität Wuppertal) / Kurt Appel (Universität Wien)
2021
BRUCKNER Isabella
Die Gesten des Begehrens.
Eine Poetik des Gebets auf den Spuren Michel de Certeaus
Betreuer*in: Isabella Guanzini (Katholische Privatuniversität Linz)
Zweitgutachten von Kurt Appel (Universität Wien)
2017
HIRSEKORN Murat
Der Mehdi in der Türkei. Eine qualitative Studie zu den Ansichten religiöser Experten über den Mehdi
Betreuer*in: Rüdiger Lohlker (Universität Wien/Institut für Orientalistik)
Zweitgutachten von Kurt Appel (Universität Wien)
SAARINEN Sampsa Andrei
The Death of God and the Moods of the Future.
A Study of Friedrich Nietzsche's Criticism of Religion in the Light of his Communication of Mood
Betreuer*in: Hans Gerald Hödl (Universität Wien/Institut für Religionswissenschaft)
Zweitgutachten von Kurt Appel (Universität Wien)
2016
TRAWÖGER Sibylle
Ästhetik des Performativen und Kontemplation.
Zur Relevanz eines kulturwissenschaftlichen Konzepts für die Systematische Theologie
Betreuer*innen: Ansgar Kreuzer (Katholische Privatuniversität Linz)
Zweitgutachten von Kurt Appel (Universität Wien)
2015
RENNER Katharina
PastoralreferentInnen - Das Schauspiel der Entstehung eines Amtes
Betreuer*in: Paul M. Zulehner (Universität Wien/Institut für Praktische Theologie)
Zweitgutachten von Kurt Appel (Universität Wien)
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ZOLLES Christian
Betreuer*in: Roland Innerhofer (Universität Wien/Institut für Germanistik)
Zweitgutachten von Kurt Appel (Universität Wien)
2011
KIMMEL Wolfgang Alexander
Betreuer*in: Gerhard Marschütz (Universität Wien/Theologische Ethik)
Zweitgutachten von Kurt Appel (Universität Wien)
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2007
ORTNER Max
Ost-Westliche Filioque, Geistvergessenheit und Europäische Säkularisierung
Betreuer*in: Rudolf Prokschi (Universität Wien/Theologie und Geschichte des Christlichen Ostens)
Zweitgutachten von Kurt Appel (Universität Wien)