Dissertationen laufend (Erstbetreuungen)

Dissertationen

LAUFEND (Erstbetreuungen)

Univ.-Prof. DDr. Kurt Appel


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BOCH Michael


Die transzendentale Logik des Wissens.

Eine Untersuchung zur transzendentalen Logik im Spätwerk Johann Gottlieb Fichtes und deren Rezeption


Betreuer*innen: Kurt Appel gemeinsam mit Alexander Schnell (Universität Wuppertal)


Die Dissertation hat zum Ziel, die Idee und die Ausgestaltung der transzendentalen Logik in Johann Gottlieb Fichtes späten Logik-Vorlesungen von 1812/13 historisch und systematisch zu erforschen. Historisch meint, dass die Vorlesungen zur transzendentalen Logik analysiert, kontextualisiert und in das fichtesche Gesamtwerk eingeordnet werden sollen. Systematisch meint, dass der Fokus nicht nur auf dem historischen Text der Vorlesungen liegt, sondern auf Fichtes Aneignung und Weiterentwicklung der Idee einer transzendentalen Logik. Hierbei sind die Vorlesungen zur transzendentalen Logik einerseits darauf zu untersuchen, inwiefern diese an Kants Idee einer transzendentalen Logik der Erkenntnis anknüpfen und woran die konzeptionellen wie begrifflichen Unterschiede festzumachen sind. Abschließend soll Hermann Krings produktive Anknüpfung an Fichte in seiner Transzendentalen Logik von 1964 vorgestellt werden und so die Kontinuität der transzendentalen Logik des Wissens bis ins 20. Jahrhundert nachgewiesen werden.



CALL Noemi


Spekulation am Phänomen der Landschaft: Eine Ontologie der Gastlichkeit in der Welt


Mein philosophischer Forschungsansatz liegt an der Schnittstelle von Philosophie und Bildender Kunst – dort, wo sich künstlerische und philosophische Produktions- und Reflexionsprozesse überkreuzen. Ausgehend von einer kunstbasierten philosophischen Forschung (Arts-based Philosophy), einem Ansatz, der in den letzten zwei Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum u.a. von Arno Böhler, Susanne Granzer und Anke Haarmann geprägt wurde, möchte ich in meinem Dissertationsprojekt den landschaftlichen Raum durch Medien wie Installation, Performancekunst und Zeichnung künstlerisch erforschen. Dem künstlerischen Produktionsprozess werde ich mit der Philosophie des zeitgenössischen Denkers Hans-Dieter Bahr – vor allem mit Bezug auf seine Werke „Die Sprache des Gastes“ und „Landschaft“ – und der Spätphilosophie Merleau-Pontys reflexiv nachspüren.

Das zentrale Motiv in Bahrs Philosophie ist das Motiv des Gastes. Mit dem Gast spricht Bahr ein Eröffnungsmoment in der Sprache und im Denken an, wodurch Bedeutungen erst ermöglicht werden. Die künstlerische Praxis spielt für ein Denken, das sich erst zu orientieren beginnt, eine entscheidende Rolle. Landschaftsräume sind gastliche Räume, weil sie offen sind. Ein Raum ist offen, weil der Mensch, aber auch die Landschaft selbst und ihre Gestalten nicht nur gastlich empfangen, sondern selbst immer schon Gast in der Welt sind. Landschaft ruht ontologisch also nicht in sich selbst, sondern ist immer auf dem Sprung zu anderen Landschaften, d.h. zu anderen Konfigurationen von Landschaft. In diesem Sinne bedeuten die Gestalten der Landschaft immer mehr als das, was sich unmittelbar zeigt. Dabei öffnet sich ihr Ganzes ins Unendliche und geht so über sich selbst hinaus.

Mit dem Motiv des „Gastes“ und des „offenen Raumes“ bei Bahr und der „Tiefe“ bei Merleau-Ponty – ein Motiv, das in seinen späten Werken „Das Sichtbare und das Unsichtbare“ und „Das Auge und der Geist“ im Zusammenhang mit seiner Ontologie des Fleisches in der Forschung noch nicht weiter ausgearbeitet wurde – möchte ich versuchen, eine Ontologie der Landschaft phänomenologisch und künstlerisch zu erforschen.



CHIAROLLA Stefano


Untersuchung über die Möglichkeit einer Ästhetik als Lebensform bei Luigi Pareyson und Michel Foucault


Betreuer*innen: Kurt Appel gemeinsam mit Gaetano Piccolo (Pontificia Università Gregoriana)


Das Promotionsvorhaben zielt auf die Klärung der Frage ab, ob eine Ästhetik als Askese denkbar ist. Der französische Philosoph Pierre Hadot fasste auf der Grundlage seiner Studien zum antiken Denken (1922-2010) die Philosophie als eine Einheit von theoreîn und prâxein auf: Die antiken Philosophen verschrieben sich der Philosophie – auch in ihren ausschließlich spekulativen Ausdrucksformen – als einer Lehrmethode für die Lebenskunst (téchne bíou) und als Schule, die ein an den Tugenden ausgerichtetes Leben zu führen lehrt. Die Suche nach der Wahrheit, die denkerische Tätigkeit und der wechselseitige Dialog waren nach Hadots berühmter Formulierung „spirituelle, philosophische Übungen“: Sie waren somit nicht nur Aktivitäten in einem rein begrifflichen und lehrhaften Diskurs, sondern wirkliche Ausdrucksformen der persönlichen Authentizität, die eine innere Wandlung vorbereiteten und die jene beständige Kraftanstrengung implizierten, die nur durch die Askese erreicht werden kann. Auf der Grundlage der Lehre von Hadot fußten auch die Untersuchungen von Michel Foucault (1926-1984), der die unauflösliche Verbindung von Askese und Wahrheit aus der antiken Philosophie wieder in Erinnerung rief: Die Wahrheitsfindung erfolgt über eine „Subjektivierung“, die das Individuum zur persönlichen Reife gelangen lässt, wodurch es sein eigenes Selbst konstruiert. In diesem Zusammenhang sprach sich Foucault für die therapeutische Kraft der Philosophie aus, die in ihrer ursprünglichen Ausprägung als cura sui aufgefasst wurde, d.h. als Pflege der Seele als innersten und bedeutungsvollsten Heiligtums des Ich. Die Erkenntnisse von Hadot und Foucault haben im Hinblick auf das hier behandelte Forschungsgebiet eine fruchtbare und vielversprechende gedankliche Perspektive eröffnet. Es geht dabei um die Philosophy as a Way of Life, eine Debatte, die im philosophischen Denkakt einen idealen Raum zur Selbstformung erkennt. Diese Debatte ist derzeit von einer äußerst vitalen intellektuellen Vielfalt geprägt, was sich in aktuellen Publikationen, individuellen Forschungen und universitären Forschungsgruppen manifestiert. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es jedoch noch keine unmittelbare, systematische Untersuchung darüber, ob die philosophische Ästhetik in dieses Forschungsgebiet einbezogen werden kann, wobei „Ästhetik“ (zunächst in einer operationalen und vorläufigen Definition verstanden) als Philosophie der Form, des Wahrnehmungsvermögens und der Schönheit aufzufassen ist. In diesem Sinn hätten Aesthetics as a Way of Life die Aufgabe, die Möglichkeit zu ermitteln, ob das „Wahrnehmungsvermögen“ den „Sinn“ des Menschlichen ans Licht bringen kann, indem es zum Organ des Verständnisses wird und zudem zum Antrieb jenes Drängens nach Wahrheit, die die Lebensgrundlage für den Menschen ist. Mit meiner Promotionsarbeit beabsichtige ich, diese Problemstellung zu untersuchen und Antworten auf folgende Fragen zu geben: Kann die Ästhetik Askese sein? Kann diese Denkrichtung eine „spirituelle, philosophische Übung“ zur Konstruktion des Subjekts in sich schließen? Kann das Ästhetische, indem es asketisch wird, das Anthropologische ausbilden und erhöhen?



CHO Weon-Min


Satan als zentrales Theologumenon des Christentums, neu gelesen in Schellings "Urfassung der Philosophie der Offenbarung"


ELEVEN Martin


Lektionen des Anderen. Erkundungen zwischen Religion und Psychoanalyse



Betreuer*innen: Kurt Appel gemeinsam mit Jan-Heiner Tück und Esther Heinrich-Ramharter (Universität Wien)
 

Eine der zukünftigen Herausforderungen theologischen Denkens besteht darin – und hierzu will das Dissertationsprojekt mit seinem Forschungsvorhaben einen Beitrag leisten –, wie ein anderer Blick auf die Natur eingeübt werden kann, der nicht Zerstörung, Verdinglichung und Ausbeutung unserer „Lebenswelt“ zur Folge hat. Ein zentraler Gedankengang in Bezug auf das Einüben dieses anderen Blickes besteht darin, die „Diesseitigkeit“ des Lebens nicht als bloße Etappe des „Übergangs“ zu verstehen, sondern die jeweilige geschichtliche und vor allem körperliche Einbettung des Menschen in der Welt als ausgezeichneten Ort der Gottesbegegnung aufzufassen. Ausgehend von den phänomenologischen Erkundungen des Wahrnehmungsgeschehens und der Leiblichkeit in der Philosophie Maurice Merleau-Pontys, welche ganz besonders die sinnlicheaffektive Verfasstheit der Welt bzw. Natur hervorheben und eine distinkte Trennung zwischen Subjekt und Objekt unterlaufen, wird der Versuch einer Re-lektüre der christlichen Theologumena Schöpfung und Inkarnation unternommen. Gefragt wird nach deren genuiner Thematisierung der (affektiven) Beziehung von Gott, Welt und Mensch (unter Berücksichtig des Themas der Körper- und Fleischlichkeit) sowie nach deren Potenzial und Ressourcen für unsere Gegenwart.


FRIGO Fabio


Tra libertà di Dio e libertà dell'uomo.
I sacramenti alla luce del pensiero della libertà


Das Thema der Dissertation will einer persönlichen Überzeugung nachgehen, die man so ausdrücken könnte: Das urchristliche Glaubensverständnis impliziert immer auch die Einbeziehung der persönlichen Freiheit. Der Glaubensakt ist keine rein passive Anpassung, sondern ein affektives Anhalten an den freien und befreienden Gott. Der Glaubensakt ruft eine lebenswerte Beziehung zur göttlichen Wahrheit hervor, die in der Geschichte von Jesus von Nazareth „propter nos homines et nostram salutem“ offenbart wurde. Das sollte sich auch in dem besonderen Glaubensakt widerspiegeln, den die Sakramente implizieren. Aber in der Denkform der Sakramentenlehre der letzten Jahrhunderte ist gerade das Element „Freiheit“ oft in Dunkelheit geraten.

Zusammenfassend geht es darum in unserer Arbeit, eine Deutung der sakramentalen Handlung zu entwickeln, die die Kategorie der Freiheit als Aussichtpunkt auswählt: Das Sakrament ist der konkrete Raum, in dem sich die Begegnung zwischen der Freiheit Gottes und der Freiheit des Gläubigen ereignet. Um der Kategorie der Freiheit Inhalt und Konturen zu geben haben wir zwei Autoren ausgewählt, und zwar den italienischen Philosophen Luigi Pareyson (1918-1991) und den deutschen Theologen Thomas Pröpper (1941-2015). Sicherlich mit unterschiedlichen Nuancen aber auch mit gemeinsamen Punkten haben sich diese Autoren sich mit dem in der Moderne entwickelten Begriff „Freiheit“ auseinandergesetzt; in ihren Werken haben sie abgezielt, ein gewisses Misstrauen gegenüber diesem Thema und seine Ausarbeitung in der Neuzeit zu überwinden, das sich durch die Gegenreaktion sogar innerhalb des posttridentinischen Katholizismus ausgebreitet hat.

Damit fördern sie eine Hermeneutik des Christentums und seiner objektiven Darstellungen, in der die Themen der Person und seiner Würde, der Historizität und des Werdens, der Freiheit des Glaubensweges (und damit auch ihres Risikos) einen zentralen Platz finden. Auf der Basis ihres Denkens zielen wir sowohl eine kritische Lektüre der gegenwärtigen Modelle des Verständnisses des Sakraments als auch eine erneuerte Hermeneutik der sakramentalen Handlung ab, die möglicherweise eine vielversprechende Praxis des Sakraments und des christlichen Glaubens inspirieren könnte.



GALLWITZ Lars


Hegel und Nietzsche oder identische und nichtidentische Transzendentalität

Die Dissertation möchte die Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit reflexiven Erkennens anhand der Werke Hegels und Nietzsches klären. Beide Autoren gehen in ihrem Denken von der Frage aus, ob und wie sich die von der kantischen Vernunftkritik geforderte Rückbesinnung der Erkenntnis auf sich selbst realisieren lässt. Sie vertreten dabei jedoch einander ausschließende Positionen: Während Hegel die Notwendigkeit vollständiger, rationaler Selbsterkenntnis nachzuweisen sucht, beharrt Nietzsche gerade auf dem Scheitern jedes Anspruchs auf allgemeingültige und überzeitliche Erkenntnis. Es stellt sich daher die Aufgabe, beide Positionen von ihren jeweiligen Voraussetzungen her zu entwickeln und dadurch deren mögliche Vermittlung aufzuzeigen.



GAO Jianjun Thaddäus


Der Begriff der Transzendenz bei Hans Urs von Balthasar und bei Dong Zhongshu (董仲舒)— Eine Darstellung des interkulturellen Dialogs zwischen der christlichen Theologie und der klassischen chinesischen Philosophie

Die Dissertation „Der Begriff der Transzendenz bei Dong Zhongshu (董仲舒)und bei Hans Urs von Balthasar“ handelt in erster Linie davon, den Begriff der Transzendenz durch die Darstellung eines solchen interkulturellen Dialogs neu zu überdenken und darüber hinaus den Versuch zu unternehmen, christliche Theologie in die chinesische Kultur zu inkulturieren.



GEIGER Sam


Kan'ts Postulates of Practical Reason and their Theological Impact


Kant famously claims in the Critique of Pure Reason that he had to deny knowledge in order to make room for faith. The proper objects of faith—the existence of God and the immortality of the soul—cannot be known theoretically, yet we are entitled to assume their existence with the same degree of certainty as anything we do know. Practical reason must postulate these objects because they are necessary for the realization of the highest good and theoretical reason makes no claim to their non-existence.

Historical and contemporary critics have attacked Kant’s theological postulates on various grounds, with some attempting to secularize his position. Hegel, Schelling, and Fichte attempted to save Kant’s notion of a practical postulate while rejecting his theological insights. In modern anglophone Kant scholarship, many have followed suit, rejecting the theological implications of the postulates while recognizing the necessity of endless moral progress in Kant’s system.

My central claim is that Kant’s postulates of practical reason must be understood theologically. The undergirding assumption which I will attempt to vindicate is that Kant’s moral religion constitutes the cornerstone of his critical project and clarifies the relationship between the theoretical and practical spheres of reason. Through a reconstruction of the distinct arguments Kant makes for the theological postulates, I will show that Kant’s arguments for his moral theology are not as weak as they have been made out to be. In particular, the failure to appreciate the scope and variety of Kant’s arguments in congress with one another leads to this error. Once the theological dimension of Kant’s practical postulates is better understood, I will show how Kant’s religious thought is indispensable to his project and offers a satisfying account of the epistemology of religious belief.

GUGEREL Stefan

Die ganze Bibel im Leben der Kirche - Reformen der Matutin / Vigil / Lesehore in der römischen Tradition im 20. Jahrhundert



KAISLER Roswitha


„Du bist ein Gott, der mich sieht.“ – 1 Mose 16,13: Zusage und Aufgabe Gottes. Die Frage nach Gott angesichts von Entfremdung und gebrochener Identitätserfahrungen ausgewanderter Kinder nach den Novemberpogromen 1938


Betreuer*innen: Kurt Appel gemeinsam mit Gerhard Langer (Universität Wien)


Zehntausende jüdische Kinder verdanken der Aktion Kindertransporte als Reaktion auf die Novemberpogrome 1938/39 ihr Leben, wobei die wenigsten mit ihren Eltern emigrieren konnten und auch viele ihre Eltern nie mehr wiedersahen.

In der Dissertation wird der Blick auf das Gesehen- und Gehörtwerden des leidenden Menschen sowohl aus jüdischer als auch aus christlicher Perspektive gerichtet. „Du bist ein Gott, der mich sieht“, spricht Hagar in Mose 16,13. Dieses Gesehen- und Gehörtwerden des leidenden Menschen steht in der Spannung von Gerettet-Sein, Traumafolgen und Suche nach Halt. Die Rolle der Stammmutter Hagar, der ägyptischen Sklavin Sarais, die in ihrer Rede zu Gott bestätigt, dass Gott an der Seite jener steht, die keine Siegergeschichten schreiben, wird als unfreiwillige „Care-Trägerin“, als Schwellenfigur im Rahmen der jüdischen Erzelterngeschichte herausgearbeitet und in Beziehung zu den Schwellenerfahrungen der Child Survivors gesetzt.

Mittels qualitativer Forschung soll erschlossen werden, wie sich Entwurzelung und Entfremdung im Kinder- bzw. Jugendalter auf die Überlebenden der Shoah, der Child Survivors, hinsichtlich ihrer jüdischen Identität, auf die Formen jüdischen Glaubenslebens, auf ihr Gottvertrauen, ihre Gottesnähe im weiteren Leben ausgewirkt haben. Ein besonderes Augenmerk wird auf die interreligiösen Spannungslinien zwischen jüdischen Kindern und ihren Erfahrungen in den Gastfamilien gelegt.

Ebenso soll das Forschungsfeld „Transgenerationale Weitergabe der Identitätsvorgaben hinsichtlich der Gottesrede, der Gottesbeziehung der Child Survivors an die Shoah-Nachgeborenen“ mittels qualitativer Forschung erschlossen werden.




LEHNER Elisabeth


Wenn die Sprache versagt ...,
... IM Ende war das Wort und das Wort IST bei Gott und das Wort IST Gott






MACHA Christian


Die Gesellschaftsdiagnose Zygmunt Baumans im Gespräch mit Evangelii Gaudium

Betreuer*innen: Kurt Appel gemeinsam mit Jakob Deibl (Universität Wien)




MASSIRONI Sergio


Una topologia della gioia. Il paradigma pastorale e le periferie esistenziali




OBERNDORFER Markus

Zur theologischen und philosophischen Erkenntnis des christlichen Gottes bei Bernhard Welte. Person Sein Gottes - Wege zu Gott durch das Gebet. Untersuchungen zur Erfahrbarkeit Gottes und Vertiefung des Geheimnisses des Glaubens




PALASCIANO Gabriele


La filosofia della religione di Juan Carlos Scannone.
Prospettive postmoderne?

POMPEO Lorenzo


The Pauline "New Creation" in the Philosophical and Theological Thought of the Twentieth Century


The aim of this research project is to examine remarkable interpretations of the Pauline doctrine of the “New Creation” (kainē ktisis) in the philosophical and theological contemporary thought. I notably want to investigate the theoretical meaning of the notions of “new” and “newness”. First and foremost, the purpose of this research is to outline the pivotal elements of the biblical semantics of the “new” and the Pauline doctrine of the “kainotēs”, with particular attention also to how it was interpreted by Patristic and Medieval Christian thought. The main intent of the research is to intertwine this Biblical, Pauline and Christian legacy with contemporary reflection. Consequently, an in depth-study of contemporary thought is addressed, so as to highlight that the category of “newness”, as it emerges from the Pauline legacy, involves a renewed way of understanding the human experience, the time and the history. Among others, Martin Heidegger, Rudolf Bultmann, Paul Tillich, Romano Guardini and Emmanuel Falque are taken into consideration.




PONZO Keren


Hegel and Foucault: On Forgiveness as Self-Care


What would happen if we read the concept of 'self-care' expressed by the late Foucault through the magnifying glass of Hegel's 'forgiveness' and thus 'self-forgiveness'?

The question of forgiveness, in Hegel, presents itself clearly as early as the text The Spirit of Christianity and its Destiny, but it becomes decisive in the Phenomenology of Spirit: if in the early work of the Frankfurt period forgiveness is addressed in relation to action and its consequences in the analysis of the spirit of the Jewish people, in the Phenomenology, it assumes the focal point within the theme of recognition, making it, in fact, possible. It is in fact Forgiveness that allows for the recognition between the acting consciousness, which has the value of Evil, and the judging consciousness: in asking for forgiveness, 'the acting consciousness must break through the unilateral and unrecognised existence of its particular being-for-itself' and in the same way 'must witness the shattering of its unilateral and unrecognised judgement'. Forgiveness allows the reconciliation of consciences within the common horizon of guilt: the limitation that manifests itself in evil and guilt is the same that expresses the judging act, defined by Hegel as an overbearing act, it is the finiteness of the human being. In the request and granting of forgiveness, the miracle of reconciliation is renewed: "And this mutual recognition is the absolute Spirit.

Starting from self-care and its practices, which Foucault points out in his last courses at the College de France, what will then become the "telling the truth about oneself" of Foucauldian memory if we do not take into account the background traced by Hegel, from finiteness and forgiveness, from the ethical implications of an action that makes the chiastic formula "I who is we, we who is I" its own?







REBES Marcin


Die drei Aspekte [Naturen] Gottes und die Schöpfung in Alfred North Whiteheads Prozessphilosophie und dem christlichen Glaubenssystem

In der Dissertation geht es darum, die Fragen nach "primordial nature", "consequent nature" sowie "superjective nature" in der Philosophie Whiteheads mit dem christlichen Glaubenssystem zu erörtern. Ziel der Arbeit ist es, die drei göttlichen Naturen bzw. Aspekte in der Prozessphilosophie aufzuzeigen und zu darzustellen, wie sie das Problem der Beziehung zwischen Gott und seinen Geschöpfen unter Berücksichtigung des Problems der Freiheit und der Kausalität erklären können.



SCHNEIDER Stefan


Die Welt als Gott im Werden. Bulgakovs sophiologische Schöpfungstheologie und Teilhard de Chardins Theologie der Evolution im Dialog

Betreuer*innen: Kurt Appel gemeinsam mit Ioan Moga (Universität Wien)


Die Dissertation "Die Welt als Gott im Werden. Bulgakovs sophiologische Schöpfungstheologie und Teilhard de Chardins Theologie der Evolution im Dialog" adressiert die Frage nach strukturellen Parallelen und charakteristischen Eigenheiten im Vergleich der beiden synthetischen Theologien. Der intendierte Nutzen ist der Hinweis auf eine gemeinsame Grundintuition sowie einen geteilten Weltzugang im christlichen Osten und Westen. Zur Orientierung dienen dabei eine Reihe von Vergleichsdimensionen anhand welcher die umfangreiche Quellen- und Sekundärliteratur befragt wird.



ZARZER Bernhard


Von der Wiederholung zur Maschine. Die De-montage des Subjekts im Werk Gilles Deleuze'

So wie Gilles Deleuze die Wiederholung denkt, ist sie nicht zu trennen von der Differenz, die sie konstituiert und letztlich selber ist. Ihrer Begriffslogik entsprechend verlangt sie nach Fort-Setzung. So soll sich zum Beispiel eine Erfahrung von Lust wiederholen, wird verfehlt und soll genau deshalb erneut wiederholt werden. Es kann darin eine Nähe zur Psychoanalyse nach Freud und Lacan hervorgehoben werden und schnell zeigt sich wie grundlegend die Wiederholung für die Konstitution jeglicher Erfahrung ist. Ausgehend davon sollen damit soziale Praktiken und Verhältnisse untersucht werden, wie sie sich seriell wiederholend zeigen oder auch Teile der Gesellschaft in bestimmter Form, zum Beispiel als Milieu, hervorbringen. Es sind aber nicht autonome Subjekte die Schöpfer oder Träger dieser seriellen Praxis. Vielmehr sind Individuen und Subjekte aus den genannten Begriffen abzuleiten. Die Wiederholungen gehen dem Subjekt voraus und sind für dieses Voraussetzung. Darin klingt neben den Einflüssen der Psychoanalyse bereits eine marxistisch beeinflusste Sozialonotologie mit.

So mechanisch die Wiederholung vorgestellt werden kann, so mechanisch erscheint die Maschine am ersten Blick. Menschen werden vor allem über ökonomische Serien global verbunden und eine verlässliche Wiederholung gewisser Arbeitsschritte und Tätigkeiten sind unumgänglich für einen funktionierenden Markt und gesellschaftlicher Organisationsweisen.

Im – gemeinsam mit Felix Guattari verfassten Werk – "Anti-Ödipus, Kapitalismus und Schizophrenie I" finden wir den in diesem Kontext verwendeten Begriff der Maschine. Das Besondere der Maschine liegt aber weniger im Phänomen des Automaten oder des Apparats, sondern vielmehr in der Differenzierung und Variation. Über die Automatik hinausgehend, ereignet sich etwas auf die manifesten Strukturen Irreduzibles. Die Maschine produziert - und das mit Hilfe, der durch sie hervorgegangen bestimmten Subjekte verschiedener Milieus und Gruppen.

Wie zu zeigen beabsichtigt ist, wird auf Grund der Logik der Wiederholung ein anderes Unbewusstes begreifbar, als es nach Freud und Lacan so wesentlich sprachlich oder familiär ödipal bestimmt worden ist. Wunsch und Begehren, Antrieb jeder Tätigkeit und schöpferischen Willens, werden im Zusammenwirken der seriellen Wiederholungen geformt und davon getragen. Die Dissertation beabsichtigt diese Zusammenhänge in Gilles Deleuzes Werke zu erkunden, um die Maschine ausgehend von der Wiederholung unter besonderer Berücksichtigung der Psychoanalyse und der Kritik der politischen Ökonomie zu erklären. Von da aus lässt sich ein Einblick in die Produktion und auch die Demontage bestimmter maschineller Subjekte gewinnen, wie es für gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen von Bedeutung ist.



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